14. März 2019

„Mittelstand darf Künstliche Intelligenz nicht verschlafen“

Ist das Thema Künstliche Intelligenz nur etwas für Big Player? Nein, auch der Mittelstand muss sich mit dem Thema beschäftigen, um langfristig am Markt überleben zu können. Dabei gilt es, frühzeitig die richtigen Weichen zu stellen, sagen im Interview Dilek Sezgün (AI, Big Data and Open Source Ecosystem Leader IBM) und Harry Wengner (Account Manager bei Microstaxx).

Frau Sezgün, Künstliche Intelligenz klingt kompliziert und teuer. Warum sollten sich Mittelständler mit dem Thema beschäftigen?

Sezgün: Weil das Thema in einigen Jahren über ihre Wettbewerbsfähigkeit entscheiden könnte. Halten Sie sich die Folgen der Digitalisierung vor Augen: Früher haben Menschen mit Wählscheibentelefonen kommuniziert, heute sind sie mit vernetzten Smartphones unterwegs. Dabei hinterlassen sie überall Datenspuren. Und KI-Pioniere nutzen diese Abdrücke, um Services und Produkte zu verbessern. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenzen lernen sie, Kundenbedürfnisse einzuschätzen und schneiden Angebote auf individuelle Vorlieben zu. So lassen sich beispielsweise gezielt Reisen anbieten. Künstliche Intelligenz spielt aber auch in anderen Branchen eine immer wichtigere Rolle – in der Automobilbranche bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge und in der Medizintechnik bei der Früherkennung von Krebs beispielsweise.

Wengner: Andere Firmen nutzen Künstliche Intelligenz im Service. Chatbots beraten die Kunden – nur in hartnäckigen Fällen ist dann noch ein Telefongespräch nötig. So können Unternehmen mit weniger Beratern einen Service mit kürzeren Wartezeiten anbieten. An diese Qualität gewöhnen sich Kunden. Entsprechend wichtig ist es für Betriebe, sich mit zukunftsweisenden KI-Technologien auseinanderzusetzen.

Wie gut gelingt Mittelständlern der Umgang mit Künstlicher Intelligenz?

Sezgün: Unternehmen sind vom Thema begeistert, äußern sich allerdings skeptisch zum Einstieg. Das zeigt eine aktuelle Studie vom IBM Institute of Business Value. 82% von 5000 befragten Führungskräften denken über die Einführung von KI nach. Auf dem Arbeitsmarkt fehlen allerdings KI-Experten. Und 63% der Befragten haben angegeben, die nötigen Kompetenzen nicht im Unternehmen zu haben. Ein weiterer Bremsklotz: das mangelnde Vertrauen in denkende Maschinen. Wir stehen als KI-Entwickler also vor zwei Herausforderungen. Zum einen müssen wir die Zuversicht der Unternehmen in die Technologie stärken. Zum anderen müssen wir transparente KI-Systeme entwickeln, die sich relativ intuitiv einbinden und bedienen lassen. Das ist einer der Forschungsschwerpunkte von IBM. Unternehmen sollen KI so selbstverständlich nutzen können wie ein Smartphone.

Was sind für Unternehmen erste Schritte Richtung KI?

Sezgün: Die Einführung der Künstlichen Intelligenz ist ein Marathon, kein Kurzstreckensprint. Unternehmen müssen sich dabei mehrere Streckenziele setzen. Zunächst gilt es die Frage zu beantworten, wie der Betrieb mit Daten umgehen möchte. Es gibt Betriebe, die Daten über das Internet verschicken und KI als Cloudservice nutzen. Andere Firmen wollen die Daten im Haus behalten und KI in ihre IT-Infrastruktur einbinden. Wir haben deswegen frühzeitig begonnen, für beide Wege Lösungen zu entwickeln.

Wengner: Die entscheidende Frage lautet: Wo kann ein Unternehmen den größten Mehrwert mit KI erreichen? Hier sollte der Anwender ein klares Ziel vor Augen haben. Es gibt beispielsweise Händler, die ihre Warenpräsentation verbessern wollen. Sie nutzen Künstliche Intelligenz, um die Blickrichtungen der Kunden zu analysieren, um zu verstehen, welche Produkte ins Auge fallen.

 

Warum setzt IBM auf Partnerschaften? 

Sezgün: Wir in der Systems und Technology Group wickeln KI-Lösungen ausschließlich über unsere IBM Business Partner ab. Hier kommen IT-Systemhäuser wie Microstaxx ins Spiel. Microstaxx ist seit Januar 2019 IBM Business Partner und unterstützt Unternehmen dabei, AI-Projekte wirtschaftlich umzusetzen. Die Experten haben viel KI-Know-how und helfen Kunden, Anwendungsbereiche für KI zu identifizieren, die dem Unternehmen den größtmöglichen Vorsprung bringen. Sie entwickeln je nach Kundenszenario eine geeignete KI-Infrastruktur und liefern mit Demo-Equipment einen Proof of Performance.

Wengner:
Microstaxx ist genau wie IBM Partner der appliedAI – eine Initiative zur Beschleunigung der Einführung Künstlicher Intelligenz in Industrie und Gesellschaft. Unser Ziel ist es, Unternehmen mit der besten KI-Technologie zu versorgen. Hier ist IBM ganz klar ein wichtiger Partner. Denken Sie nur an den Power9-Prozessor AC922, den IBM für moderne High Performance Cluster, Analysen und Künstliche Intelligenz entwickelt hat. Oder an das Power AI System. Dabei handelt es sich um eine schlüsselfertige KI-Lösung, die Unternehmen schnell einsetzen können. Zum Vergleich: installiert ein Betrieb eine Lösung mit mehreren Open Source Tools, ziehen schnell bis zu vier Tage ins Land. Und immer mehr Zeit geht verloren, beispielsweise, wenn es im Alltag um Updates geht. Beim Power AI System hingegen kann das Unternehmen direkt loslegen – um die Orchestrierung der Updates kümmert sich IBM. Der Vorteil dieses Managed Services: Anwender können ihre Ressourcen voll und ganz auf die KI-Anwendung konzentrieren und mit einer kurzen Time-to-Market einen schnellen Return-of-Invest erreichen. Viele Kunden zeigen sich von diesen Lösungen begeistert.

Frau Sezgün, Herr Wengner, vielen Dank für das Gespräch!

 

Sie wollen mit Künstlicher Intelligenz neuen Mehrwert schaffen?

Unsere Experten stehen Ihnen bei der Planung und Realisierung Ihrer individuellen KI-Strategie zur Seite. Oder Sie nehmen an einer unserer Informationsveranstaltungen teil – etwa am Microstaxx connect it AI Workshop, dem IBM PowerAI MeetUp im Münchner Watson Center oder der Global Player Executive Tour im Silicon Valley. Schreiben Sie eine E-Mail an ai@microstaxx.de, wenn Sie mehr wissen möchten.

 

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Bildquelle: IBM, AdobeStock

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